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Gebete in Zeiten von Corona

Ein Gebet

Von Pfarrerin Doris Joachim, Frankfurt

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht. In diesen Tagen.
Wo alles so anders ist. So durcheinander.
Wo die Sonne lacht und wir die Freude vergessen.
Wo die Natur neues Leben hervorbringt und wir in Ängsten sind.
Tröste uns, wie eine Mutter tröstet.

Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Alten in den Pflegeheimen, die wir nicht mehr besuchen dürfen wie sonst.
Und den Kranken, die meist ohne ihre Lieben in den Krankenhäusern sind.
Allen Menschen, die in ihren Wohnungen bleiben müssen
und die Einsamkeit fürchten.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.

Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Kindern, die die Sorge der Erwachsenen spüren.
Den Jugendlichen, für die Ruhehalten so schwer ist.
Den Eltern, die jetzt so viele Lösungen finden müssen.
Allen Menschen, die um ihre Existenz fürchten.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.

Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Menschen, die sowieso schon am Ende ihrer Kräfte sind.
In den Flüchtlingslagern in Griechenland und anderswo.
Und lass dir erzählen von den vielen Menschen, dort und hier,
die helfen und nicht müde werden.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.

Gott, schütte sanft deinen Trost über uns aus. Der uns umhüllt.
Und Segen dazu. Der uns immun macht gegen die Panik.
Sage zu unserem ängstlichen Herzen: „Beruhige dich.“
Sprich zu unserer verzagten Seele:
„Ja, die Gefahr ist da. Aber ich bin bei dir.“
Und noch dazu und allem zum Trotz: Gib uns die Freude wieder.
An der Sonne. An der aufbrechenden Natur.
An den Menschen, die wir lieben. An dir, du Gott des Lebens.
Damit wir mutig durch diese Zeit gehen.
AMEN

JEFFREY MYERS

Veröffentlicht auf der Seite The Presbyterian Outlook
Ins Deutsche übersetzt von Birgit Arndt

Gott, unser Schöpfer, der alle Sterne bei ihrem Namen ruft,
der die Glühwürmchen zum Tanzen und die Berge zum Frohlocken bringt,
und der die lila Krokusse ermutigt, ihre Köpfe durch den Schnee zu stecken.

Wir halten inne in Dankbarkeit für die Schönheit, die uns immer umgibt
und für das Versprechen, dass das Leben weiter geht.
Pflanze eine Hoffnung in unsere Herzen, die dem Coronavirus widersteht und schenke uns das Vertrauen in Deine Macht, auch den schlimmsten Krankheiten noch etwas Gutes abzutrotzen.

Gott der Heilung und der Hoffnung, wir beten, dass Du die fiebernde Stirn der Kranken kühlst, und dass die Sterbenden Deine Stimme der Liebe hören, die stärker ist als der Tod.
Schenke allen, die sich um Kranke kümmern Dein heilendes Mitgefühl und ermutige diejenigen, die einsam sind in ihrer Isolation durch Deine friedenstiftende Gegenwart. 

Wir beten, dass der Coronavirus uns dazu bewegt, über unsere Verantwortung nachzudenken – einzeln und als Gemeinschaft derer,
denen Deine Schöpfung am Herzen liegt.
Bewege uns durch deinen berechtigten Zorn endlich zum Handeln.
Lass uns jetzt lang überfällige Veränderungen angehen,
damit Deine gesamte Schöpfung Raum zum Atmen bekommt.

Wir beten, dass Du in die Angst der Menschen hineinregierst, bevor sie ansteckend wird. Stärke Du das Vertrauen als Basis des menschlichen Miteinanders.
Lass die unermüdlichen Bemühungen der Wissenschaft  zu neuen und effektiven Mitteln gegen den Virus führen und leite die Menschen in Machtpositionen an, weise, wahrhaftige und integre Entscheidungen zu treffen. 

Gott, der Du Dich uns liebevoll zuwendest: in diesen Zeiten wird uns schmerzhaft unsere Verletzlichkeit bewusst. Wir bitten demütig darum, dass sie nicht zu größerer Angst, sondern zu einem tieferen Glauben führt.

Dem Glauben daran, dass nichts uns von Deiner Liebe trennen kann –
weder heute noch in Zukunft.
Amen.

Zur englischen Version / English Version

Cameron Wiggins Bellm

Gebet während einer Pandemie

Veröffentlicht in der Facebook-Gruppe Holy Pandemic! Encouragement & Memes von Heidi Campbell‎. Ins Deutsche übersetzt von Peter Reimann.

Mögen die, deren Alltag nun Einschränkungen unterliegt,
sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist.
Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören,
sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind.

Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben, sich an die erinnern,
die sich Kranksein nicht leisten können und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen.
Mögen die, die eine flexible Kinderbetreuung haben, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind, sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben.

Mögen die, die Reisen absagen müssen, sich an die erinnern,
die keinen sicheren Zufluchtsort haben.
Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren,
sich an die erinneren, die gar keine Rücklagen haben.
Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen,
sich an die erinnern, die kein Zuhause haben.

Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt,
lass uns auf Liebe setzen.
Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können, lass uns andere Wege finden,
wie wir an unsere Nächsten weitergeben, dass Gott uns umarmt.
Amen.

Zur Englischen Version / English Version

Gebet in der Coronakrise

Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um  Trost und Heilung.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Bitte tröste jene, die jetzt trauern.

Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.
Allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung.
Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.

Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind.
Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.
Wir beten für alle, die große materiellen Schaden haben oder befürchten.

Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können. Berühre Du Herzen mit Deiner Sanftheit.
Und ja, wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkehren kann.

Mach uns dankbar für jeden Tag Gesundheit.
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist.
Dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles kontrollieren können.
Dass Du allein ewig bist.
Dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.
Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.
Wir vertrauen Dir.

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Ein Gebet geht um die Welt

© moed-pfalz.de/zentrum-oekumene.de

Räumlich getrennt, aber geistlich verbunden. „Gemeinsam stehen wir das durch!“ So heißt es in vielen E-Mails, die aus den Partnerkirchen der EKHN eintreffen. Deshalb haben die Kirchen die Aktion „Gemeinsam – ein Gebet geht um die Welt“ gestartet. Mittlerweile wurde das Gebet in 25 Sprachen übersetzt. Eine Aktion der Ökumeneabteilung der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Zentrums Oekumene der EKHN und EKKW. Auch zum Posten und Teilen.

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Dorothea Hillingshäuser, Referentin für Geistliches Leben

Kleines Gebet mit großer Wirkung

Ich stehe vor dir, Gott.
Ich spüre den Grund unter meinen Füßen.
Ich spüre, dass ich getragen bin.

Arme und Hände öffnen
Ich öffne mich deiner Gegenwart.

Hände aufs Herz legen
Ich bitte dich:
Wende dich zu mir.
Stärke mich.
Leite und begleite mich an diesem Tag.

Arme ausbreiten
Verbinde mich mit denen, die mir am Herz liegen.
Ich nenne dir ihre Namen:
(Zeit um Namen, evtl. auch Orte zu nennen)

Segne uns mit der Kraft des Himmels auf dieser Erde.
(Die ausgebreiteten Arme über dem Kopf zusammenführen, so dass sich die Handflächen berühren, vor dem Oberkörper bis auf Brusthöhe sinken lassen und mit einer Verbeugung abschließen)
Amen.

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